Für Whiskyliebhaber gibt es nichts Schöneres, als mit gleich gesinnten Freunden zusammenzusitzen und gemeinsam edlen Whisky zu verkosten. Damit dies auch ein
voller Genuss wird, sind einige Kriterien zu beachten.
Grundsätzlich sollte man wissen, dass Whisky und auch Whiskey niemals gekühlt zu trinken sind. Er sollte eine Trinktemperatur von wenigen Grad unter Raumtemperatur haben. Nur so kann Whisky seine
einzigartigen Aromen entwickeln und abgeben. Auch das verwendete Glas sollte geeignet und handwarm sein. Bei der Auswahl des Glases sollte darauf geachtet werden, dass die Aromen der Spirituose
auf die Geschmacksknospen in Mund und Nase übertragen werden. Daher ist ein dünnwandiges, sich nach oben verjüngendes Glencairn-Glas oder Nosing-Glas, das die Wärme der Hand sehr gut aufnimmt, einem Tumbler (kurzes Glas mit dickem Boden) vorzuziehen. Zum einen verfliegen in einem wuchtigen Tumbler
aufgrund der großen Öffnung die Aromen und zum anderen kann der Whisky relativ warm werden, wenn das Glas längere Zeit in der Hand gehalten wird.
Nachdem das Glas bereitsteht, kann der Whisky eingeschenkt und die Farbe durch „gegen das Licht halten“ geprüft werden. Durch langsames Schwenken im Kreis lösen sich die Aromastoffe und
vorhandene Schwebestoffe werden gleichmäßig verteilt. Hält man nun die Glasöffnung vor die Nase, ist erkennbar, dass sich immer mehr Aromen entfalten und in die Nase steigen. Wird das Glas mit
der Hand bedeckt und kräftig geschüttelt, bilden sich Blasen und Perlen am Glasrand. Je mehr Perlen vorhanden sind, desto höher ist der Alkoholanteil. Riecht man an der Handfläche, die das Glas
bedeckt hat, sind wieder andere Gerüche erkennbar. Getrunken wird Whisky auf gar keinen Fall auf „ex“, sondern in kleinen Schlucken. Dabei sollte er zum Umspülen der Zunge kurz im Mund belassen
und bei leicht geöffnetem Mund eingeatmet werden, damit die Geschmacksknospen die sich dabei entfaltenden Aromen aufnehmen können.
Whisky sollte weitestgehend ohne Zusätze getrunken werden. Eiswürfel und verdünnendes Wasser haben in dieser edlen Spirituose nichts verloren. Da Whisky nur in Zimmertemperatur seine Aromen
entwickeln kann, ist die Zugabe von Eiswürfeln ein No-Go. Soll ein hochprozentiger Whisky (über 51 Prozent) auf die gewünschte Trinkstärke verdünnt werden, ist Quellwasser oder reines, stilles
Mineralwasser im Verhältnis ein Teil Wasser zu drei Teilen Whisky legitim.
Obwohl Whiskyliebhaber die Edelspirituose am liebsten pur genießen, ist Whisky auch fester Bestandteil so mancher Cocktail-Klassiker, wie beispielsweise beim Old Fashioned oder Manhattan. Whisky
mit Cola ist jedoch ein Longdrink, der gar nicht geht. Die Cola dominiert den Geschmack des Whiskys, wodurch seine Geschmacksnuancen verloren gehen.
Slàinte Mhath: So sagt man “Prost” auf Schottisch
Wer sich näher mit Scotch Whisky beschäftigt, trifft früher oder später unweigerlich auf den Begriff “Slàinte Mhath” Im britischen Alltag wurde der alte gälische Begriff zwar
überwiegend durch ein fröhliches “Cheers” abgelöst. Insbesondere bei Tastings, Destillerie-Führungen und anderen Whisky-Events erfreut sich das traditionelle schottische “Prost”
jedoch weiterhin großer Beliebtheit – und sorgt zuverlässig für verdrehte Zungen. Wie spricht man Slàinte Mhath richtig aus? Was bedeutet der Begriff? Und kann man auch verkürzt
“Slàinte” sagen?
Woher stammt der Begriff Slàinte Mhath und was bedeutet er?
Der Begriff Slàinte Mhath stammt aus dem Schottisch-Gälischen und bedeutet so viel wie “gute Gesundheit.” Das schottische Prost ist damit in etwa vergleichbar mit dem deutschen
Ausspruch “zum Wohl”.
Die schottisch-gälische Sprache gehört zu den keltischen Sprachen und wird heute nur noch in Teilen Schottlands, hauptsächlich auf den Hebriden-Inseln, in den schottischen Highlands
sowie teilweise in Glasgow gesprochen. Schottisch-Gälisch ist darüber hinaus eng mit dem Irischen sowie der fast ausgestorbenen Sprache “Manx” verwandt.
Wie spricht man Slàinte Mhath aus?
Bei einer Whisky-Verkostung möchte man sich natürlich nicht mit einer falschen Aussprache von Slàinte Mhath blamieren. Doch mit etwas phonetischer Hilfestellung und (besonders
wichtig) einem guten Dram in der Hand, klappt die richtige Aussprache in kurzer Zeit mühelos.
Die größten Schwierigkeit an der richtigen Aussprache von Slàinte Mhath ist, dass man es auf keinen Fall so ausspricht, wie man es liest.
Hinzu kommt, dass es verschiedene Varianten der Aussprache gibt. Die gälische Sprache ist von Dialekten geprägt. Die Aussprache kann also unterschiedlich klingen, je nachdem
woher der Sprecher kommt.
Slàinte Mhath spricht man “slanschewaa” oder “slansche ‘va”. Phonetisch sieht das so aus: ˌslɑːndʒə ˈva.
Was ist der Unterschied zwischen Slàinte Mhath und Slàinte?
Eine häufige Frage ist es, ob man denn nun Slàinte Mhath sagt oder einfach nur Slàinte. Die gute Nachricht: beides ist möglich. Das einfache Slàinte ist die Kurzform des gälischen
Trinkspruchs und wünscht dem gegenüber “Gesundheit.” Die Langform aus Slàinte Mhath drückt es mit “guter Gesundheit” etwas ausführlicher aus.
Als Antwort auf “Slàinte Mhath” reicht in der Regel ein einfaches kurzes “Slàinte” aus.
Sagt man auf Irisch auch Slàinte Mhath?
Wie bereits erwähnt ist Schottisch-Gälisch eng mit dem Irischen verwandt. Sagt man aus diesem Grund auch in Irland Slàinte Mhath? Nicht ganz, aber zumindest so ähnlich. Auch die Iren
kennen den fast gleichlautenden Trinkspruch, welcher dem Gegenüber gute Gesundheit wünscht.
Mit “Sláinte Mhaith” schreiben sie es jedoch etwas anders und auch
die Aussprache weicht von der schottischen Variante ab.
In Irland spricht man Sláinte Mhaith eher wie “slonsche vay” aus.
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Whisky richtig trinken: 7 einfache Wege zu mehr Genuss
“Einen Whisky muss man richtig trinken, sonst ist er kein Genuss”, sagt der
Purist.
“Es gibt keinen falschen Weg einen Whisky zu trinken – solange du dich damit wohl
fühlst, ist alles perfekt”, sagt der Praktiker.
Doch wer von den beiden hat recht?
Die einfache, aber vielleicht nicht ganz befriedigende Antwort lautet: Es hängt ganz davon ab, welche Ansprüche man als Whisky-Trinker an einen Single Malt, Scotch Blend oder Bourbon
stellt. Wer sich einfach nur einen gepflegten Feierabend-Drink genehmigen, vielleicht Musik dazu hören und mit Freunden quatschen will – der trinkt seinen Whisky vielleicht mit Eis,
gemischt mit Cola oder als Cocktail.
Wer hingegen möglichst viele Aromen herausschmecken will, für den kann es eigentlich nur die pure, ungekühlte Variante geben.
Beide Arten haben ihre Vorzüge und Nachteile und natürlich ihre Fans. Wir vom Alkoblog schreiben niemandem vor, wie er seinen Whisky zu trinken hat. Deshalb stellen wir in
diesem Artikel die 7 beliebtesten Varianten vor – such dir also einfach die aus, welche am besten zu dir passt!
Variante 1: Whisky pur trinken
Besonders geeignet für: Alle guten Whiskys
Die meisten Whisky-Kenner und Experten werden diese Variante empfehlen. Vor allem wenn es sich bei dem Whisky um einen Single Malt handelt, also einen häufig über viele Jahre
gereiften Whisky aus nur einer Destillerie. Am besten gelingt der pure Genuss, wenn ein Nosing-Glas zum Einsatz kommt. Die Verkostung selbst gliedert sich in Sehen, Riechen und Schmecken. Die
Süße und Frucht, die würzigen und holzigen Noten sowie der Rauch eines Whiskys können so optimal erkannt werden.
Obwohl der pure Genuss von Whisky unbestreitbare Vorzüge hat, ist dennoch nicht gesagt, dass dies für jedermann und jeden Moment der beste Weg zum Trinken von Whisky ist. Nicht
immer will man mit Stift und
Block am Tisch sitzen und minutenlang die feinen Unterschiede verschiedener Marillen-Arten heraus ziselieren. Manchmal darf es etwas rustikaler sein: Warum nicht einen
Whisky auf Eis genießen?
Variante 2: Whisky auf Eis trinken (On-the-rocks)
Besonders geeignet für: Scotch Blends, Bourbon & Rye Whiskeys
“Einmal Scotch on the rocks, bitte” – ja das klingt klasse, nach Abenteuer und jemandem, der sich auskennt in der Welt der Malts und Bourbons. Der weiß, welche Whisky-Sorten man so trinkt. Dabei ist “on the rocks”
eigentlich nur die Bezeichnung für eine Spirituose, die über einen Eiswürfel gegossen wird.
Und natürlich gibt es kaum etwas Erfrischenderes, als im Sommer einen kalten Scotch oder Bourbon auf Eis zu genießen. Doch natürlich beeinflusst das Eis den Geschmack: Erstens betäubt
die kalte Temperatur die Zunge und macht es so schwieriger, ein breites Spektrum an Geschmacksnoten zu erkennen. Zweitens verwässert das Schmelzwasser der Eiswürfel den Whisky. Je
länger man also an seinem Scotch on the rocks trinkt, desto dünner wird dieser geschmacklich. Zugleich werden aber auch Ecken und Kanten abgeschliffen, der Whisky wird insgesamt
milder. Je nach Alkoholgehalt und Robustheit des Whiskys verträgt er Eis also sogar ganz gut.
Viele Leute genießen vor allem Blended Whiskys mit Eis, auch Bourbon und Rye Whiskey mit ihren stabilen Aromen werden gerne auf Eis getrunken.
Eine sehr gute Alternative zu Eiswürfeln sind Whisky-Steine:
Diese werden im Gefrierfach zunächst auf arktische Temperaturen gebracht und dann in den Drink gegeben. Sie kühlen einen Whisky je nach Größe ganz beachtlich und sorgen für einen
unverdünnten und dennoch kühlen Genuss der Spirituose.
Variante 3: Whisky mit Wasser trinken
Besonders geeignet für: Single Malt Whiskys
Wie bitte, Eis im Whisky ist unter Kennern verpöhnt, aber Whisky mit Wasser ist in Ordnung? Ja genau. Zumindest wenn es sich um kleine Mengen Wasser handelt. Viele Experten empfehlen
einen guten Single Malt mit ein paar Tropfen Wasser “aufzuschließen”. Der hohe Alkoholgehalt eines Whiskys kann nämlich auch dafür sorgen, dass die darunter verborgenen feineren
Aromen vom Alkohol verdeckt werden. Die Zugabe von ein paar Tropfen Wasser – echte Kenner schwören auf schottisches Quellwasser aus Flaschen – sorgen dafür, dass die Geschmacksnoten
eines Whiskys sich weiter aufblättern und besser zu erkennen sind.
Variante 4: Heißen Whisky trinken
Besonders geeignet für: Scotch Blends
Wer schätzt ihn nicht, den Hot Toddy an einem kalten Winterabend? Der Whisky wird hierzu erhitzt und häufig mit Zitrone, Orange, Honig, Zimt, Kardamom oder anderen Gewürzen
versetzt. Das mag für einen sehr leckeren heißen Drink sorgen, aber natürlich überdecken diese Zugaben das ursprüngliche Aroma des Whiskys. Der Kenner und Purist schüttelt mit dem
Kopf und lässt sich auch nicht von der (freilich unbewiesenen) Aussage besänftigen, dass ein Hot Toddy heilende Kräfte bei Erkältung und Grippe besitzen soll. Auch ohne Zusätze gilt:
Ein heißer Whisky verändert seinen Geschmack genauso deutlich wie ein eisgekühlter. Wer möglichst viele Aromen schmecken möchte, sollte also Abstand davon nehmen.
Variante 5: Whisky mit Tee trinken
Besonders geeignet für: Blends und Single Malts
Diese Methode kommt aus Fernost: In Japan, China und anderen Ländern Asiens ist es nämlich gar nicht so unüblich, Tee mit Whisky zu mischen. Dazu sollte man den hohen Stellenwert
berücksichtigen, den ein erlesener grüner Tee in Japan oder China innehat. Eine handgepflückte Tee-Rarität und ein feiner Single Malt können so eine überraschende geschmackliche
Melange eingehen.
Ein Darjeeling mit floralen Noten kann so die trockene Fruchtigkeit eines Speyside-Whiskys ausbalancieren. Der heiße Tee sorgt aber auch dafür, die Aromen weicher zu machen. Auch eisgekühlter Grüntee mit Whisky ist eine beliebte
Variante, bei der Puristen selbstredend nur mit den Augen rollen werden.
Der schottische Whisky-Experte Dave Broom sieht allerdings tatsächlich Ähnlichkeiten zwischen Tee und Whisky. So könnten beide Getränke florale und tropische Aromen mitbringen,
sogar rauchig sein.
Wer sich in tatsächlich schon mal einen Lapsang Souchong in die Tasse geholt hat, wird diese Nähe nicht leugnen wollen.
Variante 6: Whisky als Highball trinken
Besonders geeignet für: Japanische Blends und Single Malts
Und wir bleiben in Japan: Denn den erlesenen Single Malts aus Japan der letzten Jahre zum Trotz, trinken die meisten Japaner ihren Whisky immer noch am liebsten als Highball mit viel
Eis und Sodawasser. Ein Blend wird genauso weichgespült wie ein guter Single Malt, die Aromen sind nur noch ganz fein herauszuschmecken. Diesen sehr leichten, fast hauchigen Geschmack
lieben die Japaner. Er passt tatsächlich sehr gut zu rohem Fisch (Sashimi).
Variante 7: Whisky gemischt als Cocktail trinken
Besonders geeignet für: Scotch Blends, NAS Single Malts, Bourbon & Rye
Whiskeys
Der Bartender Alexander Pilz stellt in seinem Blog Gentledrinks völlig richtig fest: “Denn es kommt sehr selten
vor, aber umso mehr freue ich mich: Ein interessierter Gast fragt nach einem Whiskey-Cocktail. Noch seltener und fast schon eine kleine Herausforderung dann die Frage nach einem
Scotch-Cocktail. Da fällt einem aus dem Stehgreif noch ein Rusty Nail oder vielleicht ein Rob Roy ein.”
Denn tatsächlich fristen Scotch-Cocktails in vielen Bars eher ein Schattendasein. Das mag daran liegen, dass viele Besucher ihren Whisky inzwischen lieber pur oder zumindest auf
Eis genießen. Sie möchten keine Mischung mit anderen Spirituosen, die den ursprünglichen Geschmack eines Scotch überdecken.
Empfehlen können wir neben den bereits genannten Scotch Cocktails wie Rusty Nail, Rob Roy und Blood & Sand auch einfach einen Whisky Sour, der im richtigen
Mischverhältnis einen Scotch ergänzt, aber nicht überflüssig macht.
Selbstredend würde niemand einen Whisky Cocktail mit einem Dalmore 40 Jahre mischen. Ein guter Mainstream-Blend tut es genauso. Aber auch Single Malts ohne Altersangabe (so genannten
NAS-Whiskys) eignen sich häufig gut zum Mixen eines leckeren Cocktails.